Schlachtung auf dem Hof

Episode 25

Mit Sandra Hampel

Auf dem Sonnenhof Hampel kommt alles aus einer Hand: Von der Geburt über die Aufzucht bis zum küchenfertigen Rinderbraten passieren Erzeugung und Verarbeitung komplett auf dem Hof.

Um den Tieren einen weiten Transport und Stress zu ersparen, betreibt die Familie auch ein hofeigenes Schlachthaus. Über ein großes Fenster kann man hier von außen bei Arbeit zusehen. Wie das ankommt und warum sie diesen Weg gegangen sind, verrät uns Sandra Hampel in dieser Episode.

Die Themen:

  • Was bringt es, Tiere auf dem Hof zu schlachten?
  • Warum gleich ein eigenes Schlachthaus – was bringt das für Tiere, Vermarktung und Betriebsablauf?
  • Durch ein großes Fenster kann man in eurem Schlachthaus beim Töten und Zerlegen zusehen. Warum ist euch diese Transparenz wichtig und wie reagieren die Menschen?
  • Ihr seid ein reiner Grünlandbetrieb. Das heißt, ihr habt keine Ackerflächen zur Erzeugung von Tierfutter. Warum?
  • Reicht es, wenn sich die Rinder rein von der Weide ernähren? Was macht das mit den Tieren?
  • Geschlachtet wird bei beiden. Trotzdem seid ihr ein Gegenmodell zu industriellen Schlachtbetrieben. Was macht euch und eure Produkte anders?

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Unser Podcast-Gast: Wegbereiterin Sandra Hampel

Landwirtin/Metzgerin

Familie Hampel bewirtschaftet seit 2000 den Sonnenhof in Schotten (EG-Bio). Seit 2008 ist der Betrieb Mitglied bei Naturland. Den Schwerpunkt bildet die Weidehaltung von Rindern, vorwiegend Angus und Hereford. Zum einen zur Erzeugung hochwertigen Bio-Rindfleischs, zum anderen zum Erhalt und der Pflege der artenreichen Bergwiesen im Vogelsberg.

Von der Geburt über die Aufzucht bis zum küchenfertigen Braten alles aus einer Hand

Zum Tierbestand der Hampels gehören 70 Mutterkühe und deren Nachzucht. Die Kälber bleiben für 9 Monate bei ihren Mutterkühen. Nach Möglichkeit (Futterverfügbarkeit) sind die Tiere von März bis Weihnachten auf den Weiden, bevor es im Winter auf den Hof geht. Dort bekommen sie Winterfutter (Heu/Grassilage), das ausschließlich von den eigenen Wiesen stammt.

Zum ganzheitlichen Konzept der Hampels hinsichtlich Fleischqualität und Tierwohl gehört seit 2017 auch ein eigenes Schlachthaus. Mit seinem großen Fenster bietet es die Möglichkeit, sich die Tötung und Zerlegung von außen anzusehen.

Die Jungrinder werden dort im Alter von 24-30 Monaten direkt am Hof geschlachtet. Das Fleisch kommt anschließend zum Reifen ins hofeigene Kühlhaus. Die langsame Aufzucht und die rein natürliche Fütterung tragen zur konstant hohen Fleischqualität bei.

Vermarktung auf dreierlei Wegen

Vermarktet werden die Fleischerzeugnisse zum einen als Tiefkühlware über regionale Läden in und um Schotten. Im Hofladen kann man (auch auf Vorbestellung) Fleisch abholen und wer rund um Hungen, Lich und Gießen lebt, hat in den Monaten Oktober bis März die Möglichkeit, sich sein Fleisch (Sammelbestellung) sogar liefern zu lassen. Das Fleisch wird von einem erfahrenen Metzgermeister küchenfertig zerlegt und vakuumverpackt portioniert.

Durch seine Umsetzung der Schlachtung am Hof, die Schaffung regionaler Bio-Verarbeitungsstrukturen und den Tierwohlaspekt nimmt der Sonnenhof Hampel eine Modellfunktion in der Ökomodell-Region Vogelsberg ein.

Podcast Hofschlachtung

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