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Episode 13

Mit Henning Schweinebraden

Hanfanbau in „Hessisch Sibirien“?! Henning Schweinebraden aus Edermünde hat es riskiert. Seit 2021 betreibt er neben Bio-Putenmast und Ackerbau auch Hanfanbau. Wie das zusammenpasst, wie legal das Ganze überhaupt ist und wie der Hanf verarbeitet wird, das verrät er uns hier.

Die Themen:

  • Hanf in Hessen – ist das denn legal?
  • Wie funktioniert Hanfanbau? Diese Standortfaktoren braucht der Hanf zum Wachsen
  • Fleischersatz & mehr, was kann man daraus alles machen?
  • Wie kommt man auf die Idee und wie sind die Potenziale?

Neugierig, was hinter den Thesen steckt? Drück auf Play!

Unsere Podcast-Gast: Hands-on-Junglandwirt Henning Schweinebraden

Landwirt, Agrarwissenschaftler

Henning Schweinebraden ist mit der Landwirtschaft aufgewachsen. Seine Eltern bewirtschaften in Nordhessen einen konventionellen Putenmastbetrieb mit ca. 13.400 Tieren. Er selbst gründete 2020 zusammen mit seinem Cousin Jannik die „Chattengauer Bioputen“ mit rund 3.200 Putenmastplätzen. Dort werden die Tiere nach Bio-Standards aufgezogen. Neben der Putenmast umfasst sein Bio-Betrieb 30 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche mit Schwerpunkt Ackerbau. In Kooperation mit der Chattengauer Ölmühle baut Henning Schweinebraden dort seit 2021 Hanf an.

Aufgeschlossen für Neues

Was heute Hanf ist, sollte ursprünglich ein Hektar Bio-Kohl werden. Da ein Abnehmer aber kurzfristig absprang, war eine Alternative gefragt. Durch ein Gespräch mit Michael Theuner von der Chattengauer Ölmühle ergab sich schließlich Hanf, denn hierfür gab es noch keine regionalen Erzeuger aus Hessen.
Henning Schweinebraden setzte die Idee um, denn aufgeschlossen zu sein für Neues und seinen Betrieb weiter voranzubringen, ist ihm wichtig. Er ist nun einer von ca. 900 Betrieben, die in Deutschland Hanf anbauen. Dabei gibt es strenge Auflagen.

Hanfanbau unterliegt strengen Auflagen

Beispielsweise muss das Saatgut zertifiziert, die Lokalität des Feldes bestimmt, Aussaat und Blüte bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) müssen angemeldet und Pflanzenproben freigegeben sein. Erst dann darf geerntet werden.

Auf dem Acker von Henning Schweinebraden wächst die Sorte Finola. Ihr THC-Gehalt liegt unter 0,2 Prozent – auch das ist Vorschrift und wird überprüft. Diese Sorte wurde 1995 in Finnland kultiviert, wird maximal 2 Meter hoch und gedeiht gut auf den Böden Nordhessens.

Regionale Vermarktung: Chattengauer Ölmühle

Nach dem Dreschen gehen die Körner an die Chattengauer Ölmühle, wo daraus Öl gepresst wird. Das Öl ist in ausgewählten REWE- und Edeka-Märkten sowie über die Mühle erhältlich. Noch sind nicht alle Potenziale der Pflanze ausgeschöpft. Was man noch aus Hanf herstellen kann und ob es vielleicht sogar zum veganen Fleischersatz reicht, verrät Henning im Podcast.

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