Pressemitteilung | 15. Februar 2022

Marktstart für „Hessisches Bio-Weiderind“

Regionales Rindfleisch von der Weide, Qualität aus Bio-Landwirtschaft: Das Projekt „Hessisches Bio- Weiderind“ feiert Markteinführung. Weitere Schritte sind schon in Planung.

Rosbach v. d. H., 15.02.2022 – Das Projekt „Hessisches Bio-Weiderind“ kommt mit der Schlachtung und Vermarktung der ersten Rinder in die Umsetzung. Mit der regionalen Vermarktung von hessischem Rindfleisch aus ökologischer Landwirtschaft will das Projekt landwirtschaftliche Betriebe und lokale Strukturen stärken und aufzeigen, wie nachhaltiger Fleischkonsum mit gutem Gewissen gelingen kann.

Kern des Projekts: Bio-Regionalität leben

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher möchten wissen, woher ihre Lebensmittel kommen. Eine eindeutige Herkunftsangabe ist angesichts globaler Wertschöpfungsketten jedoch nicht immer klar nachvollziehbar. Hiervon unterscheidet sich „Hessisches Bio-Weiderind“.

Sowohl die Weiden der Tiere als auch alle Verarbeitungsschritte liegen in Hessen. Auf Seiten des Handels konnte die REWE-Region Mitte als Partner und Unterstützer gewonnen werden. Die an der Fleischtheke ausgezeichneten Lebensmittel werden zunächst in den REWE-Märkten Langgöns, Eltville, Hanau, Bruchköbel, Walluf, Glashütten, Wiesbaden, Taunusstein-Hahn, Ginsheim- Gustavsburg, Nidderau, Oberursel, Maintal, Weilburg-Kubach und Kassel-Niederzwehren zu finden sein.

Für Hessisches Bio-Weiderind sind sämtliche Stufen der Wertschöpfungskette – Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung – sowohl EU-Bio- als auch für das weitergehende Siegel „Bio aus Hessen“ zertifiziert. Beide Zeichen werden jährlich
unabhängig kontrolliert und bieten nachvollziehbare Standards.

Gefördert wird das Projekt vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. „Das Projekt ist ein wichtiger Baustein für das Ökomodell-Land Hessen“, erklärte Staatsministerin Priska Hinz. „Wir unterstützen damit eine regionale, umweltgerechte und am Tierwohl ausgerichtete Landwirtschaft. Die gesamte Wertschöpfung für das Bio-Weiderind liegt in Hessen. Damit stärken wir die regionale Wertschöpfungskette, schaffen Planungssicherheit für unsere Betriebe und verbessern die Transparenz für die Verbraucherinnen und Verbraucher.“

Die Tiere müssen auf die Weide

Nicht jedes Rind ist ein „Hessisches Bio-Weiderind“. Neben der gesicherten Herkunft müssen die Tiere nachweislich mindestens 120 Tage im Jahr auf der Weide leben (im Durchschnitt der Lebensjahre) und zu Stallzeiten einen Auslauf haben. Dabei gilt es, jedem Tier während der Vegetationszeit mindestens 500 m2 Weidefläche zu bieten. Außerdem müssen wenigstens 60 % des Futters vom Hof kommen und Lebendtransporte sind auf maximal 4 Stunden begrenzt. Das Projekt bietet sowohl Betrieben mit EU- Bio-Standard als auch Landwirten und Landwirtinnen der etablierten Bio-Anbauverbände eine neue Absatzmöglichkeit.

Bio aus Hessen

  • Kombiniert Wirtschaftsmethode mit Regionalität – Bio-Regionalität wird erkennbar.
  • Garantierte Qualität von Lebensmitteln und eine nachvollziehbare Herkunft in den Bereichen landwirtschaftliche Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung.
  • Kriterienkatalog liegt über den gesetzlichen Vorgaben und erhält auch die Haltungsbedingungen für das „Hessische Bio-Weiderind“.
  • Jährliche lückenlose unabhängige Kontrollen aller zertifizierten Betriebe.
  • Weitere Informationen: www.gutes-aus-hessen.de

Hessisches Bio-Weiderind: Schritt zu mehr Tierwohl und Umweltschutz

Verbraucherinnen und Verbraucher in Hessen suchen verstärkt nach Alternativen zu Fleisch aus der Massentierhaltung. Die klare Kennzeichnung des Hessischen Bio-Weiderindes erleichtert es ihnen, Tierwohl und Umweltschutz zu unterstützen. Denn die Weidehaltung stärkt nicht nur das Tierwohl und trägt mit der Haltung verschiedener Rassen zu einem vielfältigen Nutztierspektrum bei. Sie erhält auch uralte Kulturlandschaften und Grünlandstandorte als CO2-Speicher und leistet einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt. Weiden sind Lebensraum für mannigfaltige Gräser, Blumen, Insekten, Wildbienen und kleine Wirbeltiere.

Nicht nur die Tiere, auch landwirtschaftliche Betriebe profitieren

Durch die neue Vermarktung profitieren die oft kleinbäuerlichen, extensiv wirtschaftenden Betriebe, die in Hessen das Gros an Weidetieren halten. Mit den kooperativen Vermarktungswegen kann deren besonderes Engagement für Umwelt und Tierwohl Berücksichtigung finden.
Der anhaltende Strukturwandel in Landwirtschaft und Verarbeitung hat dazu geführt, dass traditionelle Betriebsstrukturen, Kulturlandschaften und Wertschöpfungsketten in ihrer bisherigen Form gefährdet oder bereits verschwunden sind. Dem gilt es entgegenzuwirken, Synergien zu nutzen und regionale Beziehungen zu stärken – zum Beispiel mit dem Projekt „Hessisches Bio-Weiderind“.

Projektausblick

„Hessisches Bio-Weiderind“ wird künftig auch an weiteren Verkaufsstellen zu finden sein. Zum einen wird die aktuelle Vermarktungsschiene ausgebaut und verstetigt, sodass mehr Filialen im Lebensmitteleinzelhandel entsprechende Produkte anbieten können. Zum anderen sollen weitere Schlachtstätten und Zerlegebetriebe angeschlossen werden, damit Verbraucherinnen und Verbraucher Produkte mit dem Logo „Hessisches Bio-Weiderind“ noch an vielen weiteren Verkaufsstellen finden.

Die Projektträger

Die Projektleitung obliegt der MGH Gutes aus Hessen GmbH, unterstützt von den Hessischen Ökomodell-Regionen, der Bio Rind & Fleisch RLP und der Vereinigung Ökologischer Landbau in Hessen e. V. (VÖL) als Kooperationspartner.

Über das Ökomodell-Land Hessen

Seit 2021 ist Hessen Ökomodell-Land. Als „Dachmarke“ verbindet das Ökomodell-Land Hessen die 13 Ökomodell-Regionen, welche ein flächendeckendes Netz über ganz Hessen bilden und alle Landkreise integrieren. Die Ökomodell-Regionen sind Bausteine des Hessischen Ökoaktionsplans und haben die Aufgabe, Projekte und Maßnahmen zu entwickeln, die den Anteil an ökologisch und regional erzeugten Lebensmitteln erhöhen. Dadurch soll die steigende Nachfrage nach ökologisch produzierten Lebensmitteln stärker aus der heimischen Landwirtschaft gedeckt und das Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher für regionale Kreisläufe und biologisch erzeugte Lebensmittel geschärft werden.
Die Ökomodell-Regionen sind auch Ansprechpartnerinnen für Landwirtschaft, Lebensmittelerzeugung, -verarbeitung und Handel. Durch die Vernetzung dieser Akteure sollen die regionale Vermarktung gestärkt und heimische Wertschöpfungsketten etabliert werden.

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Pressekontakt

Katrin Schnödewind
PR-/Social-Media Vernetzungsstelle Ökomodell-Land Hessen
Telefon: 06003 57598-17
E-Mail: oekomodell-land@gutes-aus-hessen.de