Schafe – Allrounder der Natur

Schafe – Allrounder der Natur

Öffentlichkeitsarbeit & Bildung

Als historische und umweltschonende Form der Landbewirtschaftung hat die Schafhaltung schon lange große Bedeutung. Die Beweidung durch Schafe hält Kulturlandschaften offen. Sie trägt zu deren Erhalt und zu hoher Biodiversität bei. Doch die Vermarktung von Schafprodukten ist nicht leicht. Dabei sind Fleisch, Wolle, Milch und Landschaftspflege sehr gut miteinander vereinbar.

Die Ökomodell-Regionen Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf zählen zu den schafreichsten Landkreisen Hessens.

Deswegen möchten wir gemeinsam auf die wichtigen Leistungen der Schafe für den Naturschutz, aber auch auf die wertvollen Produkte, die sie liefern, aufmerksam machen. Auch die Vernetzung der Schäfereien möchten wir weiter stärken und auf Informationsveranstaltungen die Möglichkeit zum fachlichen Austausch und zur Weiterbildung bieten.

Wir setzen uns dafür ein, dass schafhaltende Betriebe Wertschätzung & Wertschöpfung erfahren, mit dem Ziel:

  • Landschaftspflege wertzuschätzen
  • Wertschöpfung der Produkte zu erzielen
  • Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben
  • Berührungspunkte zwischen Schäfereien sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern zu schaffen

Schafwollpellets als Gartendünger – von der Idee zum Projekt

Ein- bis zweimal im Jahr werden Schafe geschoren. Dabei fallen pro Tier rund 3 kg Wolle an. Nachdem die ursprüngliche Nutzungsform von Rohwolle – die Verarbeitung zu Fasern, Stoffen und Kleidung – aufgrund der Herstellung von z. B. Kunstfasern und dem Wegfall von regionalen Strukturen unrentabel wurde, sind viele Absatzwege und Verarbeitungsmöglichkeiten für Rohwolle weggebrochen.

Der wertvolle und nachwachsende Rohstoff findet demnach kaum mehr Wertschätzung und Abnahme. Wolle wird zum „Abfallprodukt“. Das Scheren der Schafe will als Dienstleistung hingegen bezahlt werden. So zahlen Schäferinnen und Schäfer immer häufiger drauf.

Wertschöpfung im Zeichen des Naturschutzes

Das Projekt „Schafwollpellets“ will eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzungsmöglichkeit für die Wolle schaffen. Ziel ist es, das Schaf als Ganzes zu vermarkten und die Wertschätzung für Rohwolle zu erhöhen.

Projektziele:

  • Ausbau der regionalen Wertschöpfungskette
  • Steigerung der Wertschätzung für den Rohstoff „Wolle“
  • sinnvolle Verwertung der Wolle, Status „Abfallprodukt“ vermeiden
  • Absatz- und Vermarktungswege für Rohwolle generieren
  • Zusammenarbeit und Kooperation von Schäfereien fördern

Die Vermarktung: Inhouse-Fertigung vs. Outsourcing

Bei der Herstellung und Vermarktung der Schafwollpellets ergaben sich in den Ökomodell-Regionen Marburg-Biedenkopf und Waldeck-Frankenberg zwei Wege. Dem voraus ging eine detaillierte Analyse und Auswertung. Untersucht wurden u. a. Herstellungs- und Vertriebsmöglichkeiten, Umfang an Interessierten sowie Woll-Lieferantinnen und Lieferanten oder die Rentabilität. Es wurde testweise pelletiert und das Produkt bei diversen landwirtschaftlichen Gemüsebaubetrieben mit fachlicher Begleitung durch den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) vorgestellt.

Pelletproduktion in der Ökomodell-Region Waldeck-Frankenberg:

In Waldeck-Frankenberg gründeten sechs Schäfereien mit insgesamt 2500 Mutterschafen eine Erzeugergemeinschaft. Nach zentraler Sammlung der Wolle im Kreis wird diese zum Pelletieren und Abpacken nach Bayern verbracht. Der Vertrieben erfolgt über den Landhandel Schwarz, wo der Schafwolldünger ab Hof abgeholt werden kann. Daneben wird ein Vertriebsnetzt (Baumärkte, Gartencenter, Supermärkte,
etc.) aufgebaut.

Pelletproduktion in der Ökomodell-Region Marburg-Biedenkopf:

Mit der Firma Johannes-Ulrich Köhler GmbH& Co. KG entschied sich die Ökomodell-Region Marburg-Biedenkopf für einen externen Dienstleister für die Herstellung und Vermarktung der Wollpellets. Die Wolle wird im Landkreis zentral gesammelt, abgeholt und als fertige Pellets über Verkaufsstellen im Kreis vermarktet.

Der Aus- und Aufbau einer regionalen Wertschöpfungskette ist langfristiges Ziel. Hierbei sollen vor allem die Qualitäten der Wolle als regionaler, ökologischer und nachwachsender Rohstoff in den Vordergrund rücken, um der Wolle auf diese Weise wieder Wertschätzung entgegenzubringen.

Sind Sie Schäferin bzw. Schäfer und haben Interesse, einen neuen Weg in der Wollvermarktung einzuschlagen? Möchten Sie auf Ihrem Betrieb einen regionalen Dünger einsetzen oder können Sie sich vorstellen, Pellets aus heimischer Wolle in Ihrem Laden zu vermarkten? Dann melden Sie sich gerne bei uns.

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Kontakt

Franziska Henn
Telefon: 06421 405-6113
E-Mail: HennF@Marburg-biedenkopf.de

Kreisausschuss Landkreis Marburg-Biedenkopf
Hermann-Jacobsohn-Weg 1
35039 Marburg

Ökomodell-Region Waldeck-Frankenberg
Andreas Althoff
Telefon: 05631 954-806
E-Mail: Andreas.Althoff@lkwafkb.de

Kreisausschuss Landkreis Waldeck-Frankenberg
Auf Lülingskreuz 60
34497 Korbach