Bioregionale Landwirtschaft: Wünsche & Vorstellungen im Landkreis
Öffentlichkeitsarbeit & Bildung
Wie kaufen die Menschen im Landkreis ein? Wie sehen sie die Landwirtschaft und welches Ansehen genießen heimische und biologisch erzeugte Produkte?
Eine Verbraucherstudie der Ökomodell-Region Hersfeld-Rotenburg gibt konkrete Rückschlüsse auf die Situation im Landkreis und zeigt Optimierungspotenziale vor Ort auf.
Befragt wurden etwa ein Dutzend Personen aus dem Landkreis in unterschiedlichen Lebenssituationen nach ihrem
- Einkaufsverhalten
- Essverhalten
- Kochverhalten
Vertrauen in regionale Landwirtschaft hoch
Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass das Vertrauen in die heimische Landwirtschaft und ihre Produkte generell da ist. Insbesondere die Qualität von Erzeugnissen aus der eigenen Region betrachten die Befragten als sehr wertig.
Einkaufsverhalten – Wunsch nach mehr Regionalität ist vorhanden
Bei den befragten Personen herrschte demnach großes Interesse, vermehrt Produkte aus regionaler und ökologischer Landwirtschaft zu kaufen. Nicht allein, weil Geschmack und Qualität als „besser“ eingestuft wurden, sondern auch, um die Menschen in der Region zu unterstützen. Positiv werden auch Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsaspekte bioregionaler Erzeugnisse gewertet. Besonders Fleisch und Wurstwaren werden im Landkreis regional gekauft. Als Gründe nannten die Befragten das Tierwohl, die Transparenz, die kurzen Wege zum Schlachter und den Geschmack.
Stolpersteine auf dem Weg zum bioregionalen Einkaufskorb
Als Hinderungsgründe für einen bioregionalen Einkauf wurden genannt:
- Angebotsvielfalt zu klein, lohnt sich nicht, extra dorthin zu fahren
- Erreichbarkeit, hoher zeitlicher Aufwand
- fehlende Informationen über Einkaufmöglichkeiten
Wo eingekauft wird, entscheidet sich hauptsächlich nach Entfernung vom Wohnort und Erreichbarkeit. Oft werden Märkte angefahren, die zwischen Wohnort und Arbeitsplatz liegen. Der Preis spielt bei der Auswahl des Marktes eine untergeordnete Rolle.
Sehr regelmäßig gaben die Befragten an, in Bäckereien und Metzgereien einzukaufen. Hier ist die Erwartungshaltung, dass das Fleisch in der Metzgerei von regionalen Tieren kommt, die regional geschlachtet wurden. Am besten direkt beim Metzger selbst.
Weniger frequentiert werden den Angaben der Befragten zufolge hingegen Wochenmärkte. Zum einen wegen der Zeiten, zum anderen aufgrund des überschaubaren Angebots. Auch bei Wochenmarktständen erwarten die Menschen, dass die Waren regional und meist auch bio sind. Selbst wenn z. B. das Gemüse vom Großmarkt kommt ‒ es wird erwartet, dass es heimische Landwirte sind.
Bio oder kein Bio
Hinsichtlich Bio herrscht auf Seite der Verbrauchenden Verwirrung, da es eine große Anzahl verschiedener Siegel gibt. Die Verbraucherinnen und Verbraucher können nicht einordnen, welche Anbau- oder Haltungsbedingungen hinter den verschiedenen Siegeln stehen. Häufig wird Demeter als Goldstandard genannt. Gegenüber den Produkten vom Discounter und aus dem Ausland herrscht das größte Misstrauen.
Einige der Befragten merkten zudem an, dass Bio-Obst und -Gemüse häufiger weniger ansehnlich und weniger frisch erschienen.
Wünsche und Verbesserungspotenziale
Der Erhalt der heimischen Landwirtschaft und die Unterstützung von Öko-Projekten haben bei den Befragten hohen Stellenwert. Auf Verbesserungsmaßnahmen angesprochen, kamen folgende Ideen zutage:
- bessere Bekanntmachung von Öko-Projekten
- Unverpackt-Läden
- Verkaufswagen mit regionalen Produkten vor den Supermärkten
- deutlichere Kennzeichnung regionaler Produkte:
- mehr Werbung/Informationen für Hofläden und Wochenmärkte
- größere Bandbreite regionaler Produkte im Supermarkt
- regionales Produktangebot an markanten Stellen
Kontakt
Ökomodell-Region Hersfeld-Rothenburg
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