Alte Nutztierrassen, warum sind Sie erhaltenswert?

Episode 18

Mit Herbert Ruhwedel, Ralf Finke und Carsten Müller

Vom Aussterben bedroht: Das betrifft nicht nur exotische Tiere ferner Länder, sondern auch viele alte Haustierrassen stehen auf der Roten Liste. Was mit ihnen verloren geht, welchen Wert sie für die Kulturlandschaft haben und welche Schutzinitiativen es gibt – das ist Thema dieser Folge.

Die Themen:

  • Was sind alte Nutztierrassen? Wie unterscheiden sie sich von „modernen“?
  • Warum sind alte Rassen bedroht? Ab wann ist ein Tier gefährdet?
  • Welchen Nutzen haben alte Tierrassen?
  • Resilienz & genetische Vielfalt
  • Wie kann man die Tiere schützen?

Neugierig, was hinter den Themen steckt? Klicken Sie auf Play!

Unsere Podcast-Gäste: Naturschützer und Tierhalter Herbert Ruhwedel, Ralf Finke vom Arche-Hof Frankenau und Carsten Müller, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverband Waldeck-Frankenberg e.V.

Landschaftspflegeverband Waldeck-Frankenberg e.V.

Der Landschaftspflegeverband Waldeck-Frankenberg e.V. wurde 2017 mit dem Ziel gegründet, die Vielfalt und den Artenreichtum in der Region zu erhalten. Für dieses Ziel arbeiten im Verein Naturschutz, Landwirtschaft und Kommunen auf Augenhöhe zusammen.

Tätigkeiten des Landschaftspflegeverband Waldeck-Frankenberg e.V.:

  • Organisation von Pflege- und Artenschutzmaßnahmen
  • Fachliche Qualifizierungen für Personen aus Natur- und Landschaftspflege
  • Pflege von Biotopen und ökologisch wertvollen Flächen
  • Entwicklung naturraumbezogener Landnutzungskonzepte

Arche Region Kellerwald

Die Arche Region Kellerwald ist etwas ganz Besonders. Es gibt nämlich nur zwei Arche Regionen in ganz Deutschland. Das Projekt „alte Nutztierrassen” beschäftigt sich mit dem Verlust von alten Nutztierrassen und stellt die Frage nach deren Wert für unsere Gesellschaft als

  • Ressource für künftige Innovationen
  • Anpassungsstrategie an sich ändernde, nicht vorhersehbare Umweltbedingungen

Folgende Aspekte werden hierbei aufgegriffen und berücksichtigt:

  •  Schutz der Artenvielfalt
  •  Ressourcenschutz
  •  Klimaschutz
  • Agrobiodiversität

Die Arche Region zeigt auf besondere Weise, dass es durchaus sinnvoll ist, alte Rassen zu erhalten. Denn zum Erhalt der Agrobiodiversität gehört auch der Erhalt von Arten mitsamt ihrer standorttypischen genetischen Vielfalt.

Arche Hof Kellerwald

Der Arche-Hof von Ralf Finke liegt direkt am Eingang des Nationalparks Kellerwald-Edersee. Wie die „Arche Noah“ bietet er alten und gefährdeten Nutz- und Haustierrassen Schutz vor dem Aussterben. Hierzu zählen beispielsweise das Ansbach-Triesdorfer Rind oder Rheinisch-Deutsche Kaltblüter.

2009 zertifizierte die „Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen“ den Betrieb von Ralf Finke als Arche-Hof. Der Begriff ist geschützt und wird an Betriebe vergeben, die mindestens drei seltene vom Aussterben bedrohte Haustierrassen halten und in ihr Betriebskonzept integrieren. Der Hof von Ralf Finke ist auch in das Naturschutzgroßprojekt des Naturparks Kellerwald-Edersee eingebunden, bei dem die Landschaftspflege von alten Rassen übernommen wird. Natur- und Artenschutz praktisch erlebbar, denn auf diese Weise kann es gelingen, alte Rassen wieder zu etablieren und historisch gewachsene Kulturlandschaften zu bewahren.

Damit leistet das Projekt einen bedeutenden Beitrag für den Erhalt der biologischen Vielfalt.

Arten- und Biotopschutz, Beweidungsprojekte & Landschaftspflege

Herbert Ruhwedel ist Vorstandsmitglied des Landschaftspflegeverbandes Waldeck-Frankenberg und vertritt diesen im Naturschutzbeirat. Außerdem leitet er die NABU-Ortsgruppe Frankenau. Seit Jahren engagiert sich Herbert Ruhwedel im Naturschutz und erhielt dafür 2018 den Naturschutzpreis des Landkreises Waldeck-Frankenberg. Seine Schwerpunkte liegen im Arten- und Biotopschutz, der Durchführung von Beweidungsprojekten sowie in der Landschaftspflege.

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