Episode 34
Mit Dr. Peter Hamel
Die Mindestanforderungen bei Haltungsbedingungen für Milchkühe sind in der ökologischen Landwirtschaft klar geregelt. Durch neue Innovationen wie einen Kompostierungsstall gehen einzelne Betriebe hierbei noch einige Schritte weiter und sorgen so für mehr Tierwohl, weniger Emissionen und einen hervorragenden Dünger.
Die Themen:
- Was ist ein Kompostierungsstall und wie funktioniert er in der Praxis?
- Wie passt der Kompostierungsstall in die Kreislaufwirtschaft?
- Wie kann so ein Stall helfen, Klimagase einzusparen?
- Der Kompost, der am Ende entsteht, gilt als hochwertiger Dünger. Welche Wirkung hat das für die Böden?
- Hat die Art der Milchkuhhaltung auch Einfluss auf die Milch?
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Unser Podcast-Gast: Dr. Peter Hamel
Landwirt
Ein Kompostierungsstall stellt innerhalb der Milchviehhaltung ein innovatives Stallkonzept dar, durch das Betriebe in mehreren Bereichen nachhaltige und zukunftssichere Lösungen umsetzen können. Durch das erweiterte Platzangebot und die hygienische Einstreu ist ein besonders hohes Maß an Tierwohl umsetzbar. Durch die Kompostierung im Stall werden Nährstoffauswaschung und –Verluste stark reduziert und ein emissionsarmer und bodenverbessernder Dünger erzeugt. Zusätzlich kann die Keimbelastung der Milch reduziert werden, wodurch eine hervorragende Produktqualität möglich ist.
Peter Hamel setzt mit seinem Hof auf Nachhaltigkeit und Qualität. Dabei verbindet er traditionelle Wirtschaftsweisen mit modernen ernährungsphysiologischen Erkenntnissen. Besonderen Wert legt der Landwirt dabei auf Vielseitigkeit und geschlossene Betriebskreisläufe.
Der Kompostierungsstall als praktizierter Klimaschutz
Der Kompostierungsstall ist in gewisser Weise der König unter den Kuhställen. Er verspricht höchstes Tierwohl bei bester Tiergesundheit. Die Milchkühe erhalten mehr als 10 Quadratmeter freie Liegefläche und viel frische Luft.
Während in der Tierhaltung von Milchkühen im ökologischen Landbau 5,6 qm/Kuh vorgeschrieben sind, bietet dieser Stall mit rund 16 qm/Kuh fast das Dreifache an Platz. Die Kühe können sich jederzeit im weichen Kompostierungsbereich sanft ablegen. Durch den breiten Schiebergang und der Fressplatzbreite von 85 cm, können sich die Tiere ohne größere Störungen frei bewegen und begegnen. Während der Vegetationszeit gehen die Kühe tagsüber auf die Weide.
Durch das besondere Bewirtschaftungsverfahren wie z.B. zweimal täglich grubbern bzw. fräsen des Liegebereichs wird die aerobe Fermentation gefördert. Das führt zu stark reduzierten Methan- und Ammoniak-Emissionen. Der fertige Kompost ist wertvoller Pflanzendünger, der nach Wald-Erde riecht und die darin enthaltenen Nährstoffe werden so gut wie nicht ausgewaschen.
Der neue Kuhstall auf dem Bauernhof Hamel bietet Platz für etwa 55 Milchkühe und fünf Kühe im Abkalbebereich.
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